Teamcoaching – Wie ein bestehendes Team unterstützt werden kann

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Dass ein Team zu Beginn gut aufgestellt ist, garantiert nicht, dass es auf Dauer gut performt.

Wenn die Leistung und Motivation in einem Team nachlassen, Veränderungen anstehen oder Probleme auftauchen, ist ein Teamcoaching hilfreich, um die Stabilität und Performance wieder herzustellen.

Was unterscheidet Teamcoaching von anderen Teamentwicklungs-Formen?

Der Terminus Teamentwicklung bezeichnet zum einen ganz allgemein den langfristigen Entwicklungsprozess eines Teams. Zum anderen ist Teamentwicklung der Oberbegriff für sämtliche Formen von Maßnahmen, die die Weiterqualifizierung und Arbeit an und mit Teams zum Inhalt haben, wie beispielsweise das Teamcoaching.

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Hier folgt eine Unterscheidung der verschiedenen Formen:

  • Formt sich ein Team neu, sind im Speziellem Maßnahmen des Teambuildings.
  • Besteht ein Team bereits und es treten Schwierigkeiten oder Herausforderungen auf, kann ein Teamcoaching unterstützen.
  • Sind konkrete Konflikte in Teams, hilft eine Konfliktmoderation oder eine Mediation, diese zu lösen.
  • Haben Einzelpersonen in Teams oder die Führungskraft eigene Themen, die sie bearbeiten wollen, hilft ein Einzelcoaching.
  • Werden alle Mitglieder eines Teams fachlich oder methodisch weiterqualifiziert, spricht man von einem Teamtraining. Hier wird bezogen auf ein bestimmtes Thema oder Fähigkeiten das gesamte Team angeleitet, unterrichtet und trainiert. Themen könnten z.B. folgende sein: Kommunikation, Softwareschulungen, Arbeitstechniken, Zeitmanagement.
  • Von einem Team-Consulting einer Team-Beratung spricht man, wenn ein/ e Experte/in Ratschläge gibt, Meinungen und Vorschläge äußert oder bspw. Analysen erstellt.
  • Eine weitere Unterscheidung gibt es zwischen einem Teamcoaching und einem Gruppencoaching. In einem Teamcoaching wird das gesamte Team gecoacht. Das Team kennzeichnet, dass seine Mitglieder miteinander, voneinander abhängig an den gleichen Aufgaben und Zielen arbeiten.

Unter einem Gruppencoaching versteht man eine Maßnahme, in der mehrere Einzelpersonen mit ähnlichem Coaching-Anliegen in einer Gruppe gecoacht werden. Das können bspw. Nachwuchsführungskräfte aus verschiedenen Abteilungen in einem Unternehmen, oder aus verschiedenen Unternehmen sein, die in einer Gruppen gemeinsam diverse Führungsthemen besprechen. Sie stehen nicht in einem konkreten Arbeitszusammenhang zueinander. Für sie sind die gleichen Entwicklungsthemen wichtig.

Was ist genau ein Teamcoaching?

Ein Teamcoaching steht an, wenn Teamthemen gemeinsam zu bearbeiten sind.

Im Teamcoaching bearbeitet ein Team mit einem Coach

  • in einer vertraulichen Situation
  • auf freiwilliger Basis
  • über einen begrenzten Zeitraum

Themen, die aktuell die Arbeitsfähigkeit des Teams stören.

Die Rolle des Coaches/ der Coachin ist die eines/r SparringspartnerIn, der/ die den Reflexions- und Entwicklungsprozess begleitet und unterstützt. Ziele eines Teamcoachings sind allgemein gesagt Veränderungs- und Selbsterkenntnisprozesse. Ausgangspunkt des Coachings sind die Wünsche und Anliegen des Teams und nicht „von oben“ festgelegte Inhalte, wie bspw. in einem Teamtraining.

Zu Beginn eines Teamcoachings wird ein klares Ziel definiert. Es wird zunächst das Ziel des Coachingprozesses bestimmt. Anschließend legt das Team die Kriterien und Faktoren fest, an denen die erfolgreiche Zielerreichung gemessen wird.
Die Zielfindung erfolgt oft anhand einer Bestandsaufnahme, wie die Situation bezogen auf das Ziel heute ist und wie sie wunschgemäß sein sollte.
Dabei wird betrachtet:

  • Was funktioniert heute gut?
  • Was sind unsere Stärken, Ressourcen und Kompetenzen?
  • Welche Abläufe und Interaktionen sind förderlich, welche hinderlich für den Erfolg?
  • Wie wird das Team von außen wahrgenommen? Wie zufrieden sind die internen und externen Kunden?
  • Verfügt das Team über die notwendigen Ressourcen zur optimalen Erreichung seiner Ziele?

Oftmals kann bereits das Bemühen um eine gemeinsame Zielfindung sowie eine ehrliche und umfassende Erhebung der Ist-Situation weitreichende Veränderungen in Gang setzen.

In meinen Teamcoachings achte ich im Besonderen darauf, die Lösungskompetenz aller Teilnehmenden mit einzubeziehen und ihre Potentiale vollständig zu nutzen. Das ist eine wichtige Voraussetzung, damit die neuen Wege von allen mitgetragen werden. Die Autonomie wird dort belassen, wo sie hingehört – im Team.

Typische Fokussierungsbereiche sind im Teamcoaching

  • Person:
    Stärken und Schwächen, Teamzusammenarbeit, Veränderung in der Zusammensetzung des Teams
  • Interaktion:
    Kommunikation im Team, Feedbackkultur, Umgang mit Fehlern, Meeting-Kultur, Interaktionen zwischen Teams und Abteilungen, Bearbeitung von Konflikten, Klima im Team
  • Rollen:
    Rollendefinition, -ausführung, -konflikte, strittige Abläufe
  • Inhalte, Methodik:
    Zielverständnis, Arbeitsweisen, Priorisierungen, Entscheidungsfindung, Bewältigung neuer Anforderungen, neue Projekte, Teamaufgaben
  • Organisation:
    Strukturen, Abläufe, Prozesse, Schnittstellenproblematiken

Die Rolle als Coach/ Coachin

Es ist wichtig als Coach/ Coachin, sich der eigenen Rolle sicher zu sein. Aus der Unterscheidung der verschiedenen Maßnahmen geht hervor, was nicht zur Rolle eines Coachs gehört: nämlich Besserwisser, Ratgeber, Lehrer oder eine weitere Führungskraft für das Team zu sein.

Der/ die Coach/ Coachin hat Kontext- und Situationskenntnisse, um die aufkommenden Probleme zu verstehen. Er/ sie verfügt über ein breites Methodenwissen und eine gute Menschenkenntnis und erkennt so, an welcher Stelle Ansatzpunkte sind, um das Team weiterzubringen.
Es wird herausgearbeitet, welche Verhaltens- und Denkmuster in der gemeinsamen Arbeit des Teams bis jetzt erfolgsversprechend waren bzw. welche Schwierigkeiten und Probleme geben. Der Coach entwickelt das Design.
Dabei ist auch wichtig, dass er/sie nicht nur darauf achtet, an welchen Themen das Team selbst arbeiten möchte, sondern auch betrachtet, wie das Team bisher versucht hat, diese Themen zu verbessern.

Worauf im Teamcoaching zu achten ist

Häufig gibt es in Teams gewohnte Vorgehensweisen, um Probleme anzugehen. In manchen Fällen sind diese hilfreich, aber nicht in jedem. So werden bei Motivations-Schwierigkeiten in einem Unternehmen die Anzahl der Meetings oder Strategieworkshops vervielfacht. In den Meetings werden die Themen wieder und wieder im Kreis gedreht, aber man kommt dennoch zu keiner Lösung. Ein Grund dafür könnte unter Umständen sein, dass die Kommunikationskultur nicht wirklich offen ist. Die Teammitglieder vermeiden es, in den Meetings wirklich offen über ihre Schwierigkeiten und Gründe für eine Demotivation zu sprechen, da sie negative Konsequenzen von Führungsseite befürchten. Dann hilft auch das „zigste“ Meeting nicht. Anstelle dessen könnte eine Analyse des Kommunikationsverhaltens im Team und eine Rückmeldung an die Beteiligten das Entwickeln von neuen Feedback-Wegen fördern.

Beispiel aus meiner Teamcoaching-Praxis

Ich bekomme einen Auftrag für ein Teamcoaching für ein kleines Team in einer Agentur. Als Ziel wird mir genannt, dass das Team seine Präsentations-Fähigkeiten kurzfristig verbessern soll.

Hintergrund: Die Agentur arbeitet mit einer Vielzahl freier MitarbeiterInnen zusammen. Das Team, das gecoacht werden soll, ist Ansprechpartner und Einsatzplaner für die freien MitarbeiterInnen. Aufgrund von gesetzlichen Änderungen sollen die vertraglichen Bedingungen für diese freien MitarbeiterInnen geändert werden. Die Veränderungen stellen insgesamt für die Freien eher eine Verschlechterung dar. Die Unternehmensentscheidung über die Vertragsänderung wird dem Team mitgeteilt aber nicht mit ihm diskutiert.
Die Unternehmensleitung befürchtet nun, dass ihnen aufgrund der Änderungen viele der freien MitarbeiterInnen abspringen könnten.  Daher werden Informationsveranstaltungen für die freien MitarbeiterInnen geplant. Das Team, das für die Betreuung der Freien zuständig ist, soll diese Informationsveranstaltungen durchführen. Zum besseren Gelingen soll das Team ein Präsentationscoaching erhalten. Damit sollen sie zu brillanten „Verkäufern“ der neuen Lösung und zu Motivatoren für die freien MitarbeiterInnen qualifiziert werden.

Wie das Coaching abläuft

In meinem Vorgespräch mit dem Team, erfahre ich, dass die Teammitglieder in Präsentationen bereits gut geschult und erfahren sind. Deshalb ist ihre Begeisterung für dieses Coaching nicht groß. Da in dieser Agentur in der Regel die meisten Schwierigkeiten mit Weiterqualifizierungsmaßnahmen beantwortet werden, erscheint allen Teammitgliedern das Coaching-Thema zunächst als nicht diskutierbar.

Im Coaching mit dem Team spreche ich die von mir wahrgenommene Zurückhaltung bezogen auf die Präsentationsziele an. In unserem vertraulichen Rahmen entsteht ein lebendiger Austausch darüber, wie die Einzelnen zu diesen vertraglichen Änderungen stehen. Sie berichten über ihre Unsicherheit, wie sie das Thema mit den Freien kommunizieren sollen. Hinzu kommt bei einigen ein Schuldgefühl den Freien gegenüber, da sie nun anscheinend viel schlechter gestellt werden.

Zu Tage kommt bei Vielen auch eine recht fatalistische Einstellung: „Naja, mit diesen Änderungen werden uns Dreiviertel eh abspringen“ oder „Wenn wir das vorstellen, werden die alten Hasen uns an die Gurgel springen, weil sie sich über das Ohr gezogen fühlen“ etc. Im Geheimen scheint den meisten der Auftrag unrealistisch, trotz der Vertragsänderungen die Freien an Bord zu halten.

Wir nehmen uns im Coaching nun Zeit, die anstehenden Veränderungen genau durchzusprechen und daraufhin zu analysieren, inwiefern für die Freien wirkliche Nachteile entstehen oder auch ungeahnte Vorurteile. Die Teammitglieder können ihre Bedenken frei äußern. Sie stellen fest, dass sie nicht zu allen Themen den gleichen Wissensstand haben. Mit Erleichterung sehen sie, dass ihre Kollegen ähnliche Bedenken, wie sie selbst haben.

Nun diskutieren die Teammitglieder die inhaltlichen Punkte durch, verstehen die Hintergründe besser und finden gemeinsam eine Haltung dazu. Durch eine Einigung auf eine gemeinsame Position und einer Formulierung von unterstützenden Argumenten, gelingt es nun allen, hinter den Änderungen stehen zu können.
Für besonders geschätzte, langjährige, freie MitarbeiteInnen wird eine Ersatz-Kompensationslösung ausgearbeitet, die der Geschäftsleitung vorgeschlagen werden soll.

Die eigentlich schon geplante Präsentation wird inhaltlich, entsprechend der neuen Erkenntnisse, nochmals komplett umstrukturiert. Mit dem Ergebnis sind nun alle Teammitglieder einverstanden.
Das Einüben des Präsentierens gelingt jetzt im Handumdrehen. Gerade, weil grundsätzlich schon gute Präsentationsfähigkeiten da sind und die Motivation nun eine andere ist. Wir konzentrieren uns im Weiteren speziell auf den Umgang mit zu erwartenden Fragen und den Umgang damit.

Am Ende des Teamcoachings fühlen sich die Teammitglieder gestärkt und bestens vorbereitet. Einige sind nun gespannt und motiviert, möglichst Viele zur weiteren Zusammenarbeit zu bewegen.

Was sich nach dem Teamcoaching im Team verändert hat

  • Die Teammitglieder konnten ihre verborgene Meinung, ihre Befürchtungen und Ängste frei äußern.
  • Sie einigten sich auf eine gemeinsame Position, was die Einzelnen in der Argumentation mit den freien Mitarbeitern stärkte
  • Durch das genauere Durchdiskutieren der neuen Gesetzeslage und den daraus entstehenden Konsequenzen konnten sie die Unternehmensentscheidung besser nachvollziehen und mitgehen.
  • Das Alles-oder-nichts-Denken wurde durchbrochen, im Sinne von: wenn nicht alle Freien nach den Informationsveranstaltungen bei uns bleiben, haben wir verloren und einen schlechten Job gemacht
  • Durch den Austausch auch über die bisher nicht geäußerten Befürchtungen sind sich die Teammitglieder näher gekommen. Zukünftig ist es leichter, Bedenken zu Themen anzusprechen.

Fazit

Ein Teamcoaching hilft Teams im vertraulichen Rahmen an ihren eigenen Themen zu arbeiten. Der/ die Coach/ Coachin unterstützt den Prozess mit einer externen Perspektive, regt Reflexionsprozesse an und steuert den Austausch.

So kann in relativ kurzer Zeit die Arbeitsfähigkeit und Zusammenarbeit verbessert und gestärkt werden.

Sie möchten in Ihrem Team Themen bearbeiten? Melden Sie sich gerne bei mir.

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